Kinderhauser Aufruf

Wer hier lebende Menschen angreift und bedroht, stört das von den meisten Bürgerinnen und Bürgern gewollte friedliche Zusammenleben zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion, Kultur, Bildung und Sprache.

Wer so grundlegende Rechte wie das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit, auf gerichtliches Gehör, auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit anderer Menschen ganz oder teilweise abspricht, greift Wertordnungen an, die nicht nur aus christlicher Sicht unverzichtbar sind.

Solche Leute verletzen darüber hinaus elementare Grundrechte und Freiheitsrechte, die von vielen Völkern in langem geschichtlichen Kampf unter großen Opfern erstritten wurden.

Wer gerade hier in Kinderhaus – einem Stadtteil mit vielen sogenannten Randgruppen wie beispielsweise Mitbürgerinnen und Mitbürgern ausländischer Herkunft – auf Gegnerschaft, Ausgrenzung und Angst zwischen den verschiedenen Menschen setzt, macht zugleich vielfältige Bemühungen zunichte, die auf Toleranz, gegenseitiges Verständnis und wechselseitige Unterstützung und Hilfe abzielen.

Wir verweigern solchen Gruppen und Personen, die Gewalt, Ausländerhass und Intoleranz propagieren, jede Unterstützung. Wir schweigen nicht, wenn grundlegende Rechte nicht für alle Menschen gelten sollen.

Gerade die schwachen Menschen und die Fremden in unserem Land sind auf unsere Unterstützung und Solidarität angewiesen! Der SPD Ortsverein Kinderhaus-Sprakel wünscht sich, dass diese Gedanken wieder stärker in das Bewusstsein aller unserer Mitmenschen gelangen.

Um ein gemeinsames Zeichen zu setzen, wurde in Kinderhaus bereits im Jahr 1989 von den Kirchen, Vereinen, Gruppen und Parteien eine Erklärung gegen Ausländerfeindlichkeit abgegeben.

1992 wurde der Aufruf im Rahmen des Jubiläums 650 Jahre Kinderhaus erneut veröffentlicht.

Diese Fassung wurde zuletzt im Januar 2024 behutsam modernisiert.